Wieder einmal aufgrund des Klappentextes entschied ich mich für den Thriller "Eisiges Blut" von Robert Masello. Der Klappentext versprach folgendes:
"Am Ende der Welt: Point Adelie in der Antarktis. Hier, in der unwirtlichen, endlosen Eiswüste in der Nähe des Pols, recherchiert der Journalist Michael Wilde den Alltag in einer Forschungsstation, als er im Polarmeer einen spektakulären Fund macht: die beiden Körper eines Mannes und einer Frau - aneinandergekettet und perfekt konserviert in hundertfünfzig Jahre altem Gletschereis. Die Suche nach dem Geheimnis des versunkenen Paares bringt Michael auf die Spur einer Geschichte, die Jahrhunderte und Kontinente überspannt. Und die sein Leben für immer verändern wird...".
Liest sich also nach Krimi in der Antarktis, ist es aber nicht ganz ganz. Die USA Today schrieb dazu "Also ob Stephenie Meyer und Michael Crichton zusammen einen Spannungsroman schreiben würden". Wenn man weiß, daß Stephenie Meyer die Biss-Romane um Edward und Bella geschrieben hat, dämmert einem dann doch, daß die beiden Toten so tot gar nicht sind, sondern es sich viel eher um Vampire handelt. Wenn man sich darauf einlässt, ist das Buch ganz spannend - allerdings muß man eben Geschichten mit einem gewissen übernatürlichen Element mögen.
Alles beginnt mit einer Vorgeschichte, die man zu Beginn eigentlich gar nicht richtig versteht, und bei der sich so das nochmalige Lesen gg. Ende des Buches empfiehlt. Danach wird zunächst erklärt, warum Michael Wilde in die Antarktis fährt, um dort für einen Artikel in einem Reisemagazin zu schreiben. Hervorragend beschrieben ist die antarktische Landschaft - so genial, daß man Lust bekommt, sich umgehend auf den Weg dorthin zu machen und die unwirtliche Gegend selber kennenzulernen.
Auf einer Tauchfahrt mit einem Wissenschaftler entdeckt er dann die Leichen, die dann geborgen werden. Noch während die Wissenschaftler und der Journalist darauf warten, daß der Eisblock in dem die Leichen gefangen sind, auftaut, befreien sich diese selber und flüchten - nicht ohne ein Opfer zu hinterlassen, das selber zum Vampir wird, der fortan für Horror sorgt. Nachdem es einem kleinen Kreis um Michael herum gelingt, die Frau im Eis (Eleanor) in die Forschungsstation zu bringen, wird auch ein Heilmittel für die "Vampir"-krankheit gefunden, die allerdings heftige Nebenwirkungen für die "Patienten" haben. Nachdem sich die Ereignisse um den Vampirmann (Sinclair), der ebenfalls auf der Forschungsstation weilte inzwischen, zuspitzen, führt eine kurze Verfolgsjagd dazu, daß dieser tödlich verunglückt. Michael und Eleanor verlieben sich ineinander und fliegen in die Vereinigten Staaten. Friede, Freude, Eierkuchen also am Ende...
Was das Buch verspricht, ist leichte, dennoch spannende Unterhaltung - diese wird auch zum Teil gehalten; nett gemacht sind die kurzen Einblendungen der Geschichte von Sinclair und Eleanor, die im England und dem Krimkrieg um die Mitte des 19. Jahrhunderts spielen.
Ein paar Nebenschauplätze sind auch eingebaut, nett fand ich die Geschichte um einen von Michael aufgezogenen Polarvogel namens Ollie.
Fazit:
Insgesamt ein nettes Buch, schnell zu lesen und genau richtig fürs Zugfahren - allerdings irreführend durch den Klappentext und sehr berechenbar ob des Endes der Geschichte. 2.5 Sterne.
Infos zum Buch:
- Titel: Eisiges Blut
- Autor: Robert Masello
- Genre: Thriller
- Verlag: Fischer
- Jahr: 2009
- ISBN: 978-3-596-18519-1
- Preis: € 8,95 (Taschenbuch)
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