Beim Lesen der ersten Seiten habe ich dann erstmal festgestellt, daß ich mir wohl doch nicht nur überlegt hatte vor längerem, es zu kaufen, sondern das auch getan habe! Mir kam das Buch doch sehr bekannt vor nach den ersten Seiten... Das ist schon mal ein Zeichen dafür, daß es wohl nicht so genial war -- sonst wäre mir im Supermarkt ja schon aufgefallen, daß ich das schon gelesen habe! ;-)
Nichtsdestotrotz hab ich mich entschlossen, das Buch ein zweites Mal zu lesen und mußte feststellten, daß es Spaß machte... Wenn man sich an den Schreibstil von Debbie Carbin gewöhnt hat, ist es eine nette Geschichte mit vielen "klassischen" Elementen einer Komödie: Missverständnisse, Liebe, unerwartete Wendungen und Verwandtschaftsverhältnisse, der Wandlung der Hauptperson...
Trotz dieser klassischen Schemata und dem absolut absehbaren Verlauf der Geschichte ist das Buch leicht und schnell zu lesen.
Im Klappentext wird die Geschichte wie folgt zusammengefasst:
"Rachel Covington ist jung, sieht umwerfend aus und hat Erfolg im Job. Als sie den neuen Kollegen Nick Maxwell trifft, weiß sie gleich: Sie beide sind füreinander geschaffen. Doch nach einer Woche voller Glück und rosa Wolken ist Nick plötzlich verschwunden. Rachel begreift gar nichts mehr: Bisher war sie es immer gewesen, die die Männer verlassen hat - nicht umgekehrt. Sie nimmt sich vor, ihn auf keinen Fall anzurufen. Doch das ist verdammt schwer. Und dann merkt sie, daß sie schwanger ist..."
Dieser Text ist wieder mal ein Beispiel dafür, wie wenig Klappentexte den Buchinhalt treffen... Eigentlich ist nicht die Geschichte um Nick wichtig im Buch, sie ist eher ein Nebenschauplatz und eben der Auslöser für die eigentliche Geschichte. Auch daß sie sich vornimmt, ihn nicht anzurufen -- das ist eher nebensächlich. Wichtig ist dahin gegen, daß Rachel einen Mann (Hector) kennenlernt, in den sie sich verliebt und denkt, daß sie keine Chance bei ihm hätte. Ebenso wichtig im Buch ist die Freundschaft zu Sarah, deren Mann Hector's Bruder ist.
Ich habe auch hier wieder (wie so oft) den Eindruck, daß Leute, die Klappentexte schreiben, nur die ersten 10 Seiten eines Buches lesen...
Gewöhnungsbedürftig ist der besondere Stil des Buches. Es wird größenteils in der Ich-Perspektive erzählt, aber nicht wie gewohnt sondern eher so wie wenn der Erzähler außerhalb der Geschichte steht und sich selber beschreibt, z.B. "Hier sieht man also mich, wie ich eben dusche - da ich nicht vor jedermann nackt darstehen möchte, spulen wir hier mal 30 Minuten vor..." Das ist sehr ungewöhnlich und zumindest ich habe mich bis zum Ende vom Buch nicht ganz daran gewöhnt; zu Beginn des Buches hat dieser Stil allerdings eine gute Wirkung - da er die anfangs unheimlich unsympathisch erscheinende Rachel noch unangenehmer erscheinen läßt.
Wie bereits erwähnt, macht die Hauptdarstellerin im Laufe des Buches eine komplette Wandlung durch. Am Anfang eine egozentrische, absolut arrogante Person wird sie am Schluß eine warmherzige, liebenswerte Person. Ebenso Nick. Dieser ist zu Beginn des Buches ein unreifer Jüngling, der nur auf Spaß aus ist. Am Ende des Buches übernimmt er wie selbstverständlich Verantwortung für sein Kind - wobei diese Wandlung bei ihm glaubhaft ist; zwischenzeitlich ist er eine feste Beziehung eingegangen, die ihn vermutlich reifen lassen hat.
Nachdem alle gestrickten Verwirrungen und Verwechslungen im Buch dann auf den letzten Seiten aufgeklärt wurden, endet alles in einem tollen Happy End inkl. Heiratsantrag.
Fazit:
Ein leicht zu lesendes Buch, das ansprechend geschrieben ist. Genau das richtige für die Abendlektüre oder für Zugfahrten. Allerdings hat man auch nichts verpaßt, wenn man es nicht gelesen hat. 2.5 Sterne.
Infos zum Buch:
- Titel: Alles oder Nick?
- Autor: Debbie Carbin
- Genre: Komödie, Romantik
- Verlag: Fischer
- Jahr: 2008
- ISBN: 978-3-596-18055-4
- Preis: € 8,95 (Taschenbuch)
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